Abandoned Browse Flow: So verwandelst du abgesprungene Shopbesucher in Käufer

Maximiere deinen Umsatz mit einem effektiven Abandoned Browse Flow! Lerne, wie du verlorene Besucher mit gezielten, automatisierten Emails zurückgewinnen kannst.

Key Takeaways

  • Ein Abandoned Browse Flow aktiviert sich, wenn ein Besucher ein Produkt betrachtet, aber weder den Warenkorb füllt noch den Checkout startet. Er holt verlorene Shopbesucher zurück und steigert deinen Umsatz.
  • Der Flow ist Teil einer klugen Customer Journey: Er liegt zwischen dem Abandoned Site Flow (Homepage verlassen) und dem Abandoned Cart Flow (Warenkorbabbruch) und benötigt eigene Trigger und Inhalte.
  • Die Mails sollten wie Kampagnen wirken: Zeige USPs, Bewertungen und biete Mehrwert, statt den Besucher zu bedrängen.
  • Nutze Segmentierung (Engagement, Kundenstatus, Produktkategorie) und dynamische Produktblöcke, um jede E‑Mail individuell und relevant zu gestalten.
  • Regelmäßiges Messen von Öffnungs-, Klick- und Conversion‑Rate sowie gezielte A/B‑Tests helfen dir, den Flow kontinuierlich zu optimieren.

Inhaltsverzeichnis

Begriffsklärung: Was ist ein Abandoned Browse Flow?

Der Abandoned Browse Flow (auch Viewed‑Product‑Flow) ist eine automatisierte E‑Mail‑Serie, die ausgelöst wird, wenn ein Besucher ein Produkt ansieht, aber nichts weiter tut: Er legt den Artikel nicht in den Warenkorb und startet keinen Checkout. Klassische Abandoned Cart Mails greifen in diesem Fall nicht, denn es liegt kein Warenkorbabbruch vor. Trotzdem hat der Besucher sein Interesse gezeigt, indem er das Produkt angesehen hat. Mit dem Abandoned Browse Flow kannst du dieses Interesse auffangen, Vertrauen aufbauen und den Besucher zum Kauf bewegen.

Der Trigger ist eindeutig: viewed product. Sobald diese Metrik ausgelöst wird und der Besucher die Seite ohne Aktion verlässt, startet der Flow. Wichtig: Es muss sich um einen Newsletter‑Abonnenten handeln. Die E‑Mails dürfen nur an Personen gehen, die sich bereits in deiner Liste eingetragen haben und rechtlich kontaktiert werden dürfen.

Quellen: shopify.com

Warum das Thema wichtig ist

Viele Online‑Händler konzentrieren sich auf Warenkorbabbrecher und übersehen dabei eine viel größere Gruppe: Besucher, die nur stöbern. Dabei kann ein gezielter Abandoned Browse Flow enormen Einfluss auf Umsatz und Kundenbindung haben. Er fängt Interessenten früh im Entscheidungsprozess ab – oft noch bevor sie die Konkurrenz vergleichen oder den Kauf auf später verschieben. Ein professioneller Browse Flow kann die Conversion Rate signifikant steigern, denn er erreicht Kunden, die bereits ein Bedürfnis signalisiert haben, aber noch nicht bereit waren, weiterzugehen.

Dieser Flow bietet außerdem die Möglichkeit, den Kundensupport im Vorfeld zu entlasten. In der Browse‑Phase haben Besucher oft Fragen zu Funktion, Material oder Anwendung eines Produkts. Statt abzuwarten, bis diese Fragen an den Support gehen, kannst du proaktiv Antworten liefern und dich als kompetenter Anbieter positionieren. Das stärkt das Markenimage und erleichtert die Kaufentscheidung.

Der Browse Flow funktioniert zudem als Filter: Er identifiziert Kunden, die echtes Interesse zeigen, und legt die Grundlage für nachgelagerte Flows, wie den Abandoned Cart Flow oder den Checkout Flow. Dadurch wird die Customer Journey strukturiert und du vermeidest doppelte Ansprache.

Quellen: shopify.com

Synergien mit anderen Flows

Der Abandoned Browse Flow ist ein Baustein in einer umfangreichen E‑Mail‑Automationsstrategie. Er positioniert sich zwischen dem Abandoned Site Flow (wenn jemand die Startseite verlässt) und dem Abandoned Cart Flow (wenn ein Produkt in den Warenkorb gelegt wird). Durch klar definierte Trigger für jeden Flow vermeidest du, dass Besucher mehrere Flows gleichzeitig durchlaufen und sich belästigt fühlen.

Wichtig ist auch die Verknüpfung zum Welcome Flow. Sobald sich jemand für deinen Newsletter angemeldet hat, durchläuft er den Welcome Flow und lernt deine Marke kennen. Wenn dieser Besucher später zum Shop zurückkehrt und nur stöbert, holt ihn der Browse Flow ab. Nach einem Kauf folgt der Post‑Purchase Flow mit Dankeschön‑Mail, Cross‑Sell‑Angeboten und Replenishment‑Infos. Diese Übergänge müssen sauber ineinander greifen. Wenn eine Person im Browse Flow ein Produkt in den Warenkorb legt, sollte sie in den Abandoned Cart Flow wechseln; startet sie den Checkout, folgt der Checkout Flow.

Durch diese Synergien baust du eine Customer Journey auf, die Neugierde, Vertrauen und Kaufimpulse im richtigen Moment auslöst. Mehr Details findest du auch in unserem Artikel über den Welcome Flow im E‑Commerce und in der Anleitung zum Newsletter‑Timing.

Quellen: shopify.com

Aufbau & Timing

Ein überzeugender Abandoned Browse Flow besteht aus zwei bis vier E‑Mails. Im Unterschied zum Abandoned Cart Flow sollten diese Nachrichten subtiler sein und als inspirierende Produktmail wirken. Denn der Besucher hat noch keinen festen Kaufentschluss. Hier eine bewährte Struktur:

  • E‑Mail 1: Inspiration & USPs (1–2 Stunden nach Besuch)
    Verleihe deiner ersten Mail den Charakter einer Kampagne. Präsentiere die wichtigsten Vorteile des angeschauten Produkts („Benefits before Features“), zeige hochwertige Bilder und nenne Kundenstimmen oder Auszeichnungen. Nutze einen dynamischen Block, der das betrachtete Produkt automatisch einfügt. Ergänze optional zwei weitere passende Produkte („Produktempfehlungen“), um Alternativen anzubieten. Vermeide Formulierungen wie „Du hast dir x angesehen“ – die Mail soll wie ein zufälliges Angebot wirken.
  • E‑Mail 2: Einwandbehandlung & FAQ (24 Stunden)
    Viele Besucher haben noch Fragen. Beantworte drei bis fünf häufig gestellte Fragen zum Produkt – etwa zu Material, Pflege, Passform oder Anwendung. Füge Social Proof wie Bewertungen hinzu und erinnere subtil daran, dass das Produkt noch verfügbar ist.
  • E‑Mail 3: Conditional Split (2–3 Tage)
    Hier entscheidest du: Hat der Besucher in den letzten 60–90 Tagen gekauft? Wenn ja, bitte ihn um Feedback oder biete eine Umfrage an („Warum hast du nicht gekauft?“). Wenn nein, setze einen sanften Anreiz wie kostenlosen Versand oder einen kleinen Rabatt mit Zeitlimit (24–48 Stunden). Verwende einen Countdown, um Dringlichkeit zu erzeugen.
  • E‑Mail 4: Optionaler Follow‑Up (nach weiteren 2 Tagen)
    Bei hartnäckigen Interessenten kannst du eine letzte Mail senden, die noch einmal inspiriert oder nach Feedback fragt. Wer trotz aller Mails nicht reagiert, wird anschließend in den Abandoned Cart oder Sunset Flow überführt.

Achte darauf, dass mindestens 12 Stunden zwischen den Mails liegen. Zu viel Druck wirkt abschreckend. Teste unterschiedliche Verzögerungen, um das optimale Timing für deine Zielgruppe zu finden.

Quellen: shopify.com

Segmentierung & Personalisierung

Personalisierte E‑Mails sind erfolgreicher als generische Nachrichten. Beim Abandoned Browse Flow kannst du folgende Kriterien nutzen:

  • Engagement – Ist der Kontakt in den letzten 30 Tagen aktiv gewesen? Aktive Leser können mehr Mails erhalten. Inaktive Kontakte solltest du vorsichtig behandeln – maximal zwei Nachrichten.
  • Produktkategorie – Ein Kunde, der ein Snowboard anschaut, interessiert sich eher für Wintersport als für Sommerkleidung. Passe deine Empfehlungen daran an.
  • Kundenstatus – Erstkäufer, Stammkunden und lange inaktive Kunden brauchen unterschiedliche Ansprachen. Stammkunden kennen deinen Service, Erstkäufer könnten einen Gutschein benötigen.
  • Warenkorbhistorie – Falls der Besucher einen Warenkorb gespeichert hat oder früher abgebrochen hat, greife diese Information auf („Letztes Mal hast du x gekauft – dazu passt y“).

Verwende dynamische Blöcke in den Mails. Diese ziehen automatisch das zuletzt betrachtete Produkt inklusive Bild, Preis und Link. Viele E‑Mail‑Tools, etwa Klaviyo oder Shopify Email, bieten solche Funktionen. Ergänze dazu „Andere kauften auch“ oder „Empfohlene Produkte“ basierend auf Kategorie oder Kundenverhalten. So wirkt jede Mail persönlich und relevant.

Quellen: shopify.com

Metriken & Optimierung

Auch der Abandoned Browse Flow sollte datengetrieben optimiert werden. Diese Kennzahlen sind essenziell:

  • Öffnungsrate – Sie zeigt, ob Betreffzeilen und Sendezeiten passen. Teste inspirierende Betreffzeilen („Neu entdeckt: Dein Winter‑Look“).
  • Klickrate – Gibt an, wie viele Empfänger den Call‑to‑Action oder die Produktbilder anklicken. Niedrige Werte können auf uninteressante Inhalte oder ein unattraktives Layout hinweisen.
  • Browse‑to‑Cart‑Rate – Eine spezielle Kennzahl: Wie viele Empfänger legen das Produkt nach der Mail in den Warenkorb? Sie zeigt, ob dein Flow den nächsten Schritt auslöst.
  • Conversion‑Rate – Zeigt, wie viele Empfänger innerhalb eines definierten Zeitraums kaufen. Verfolge diese Rate entlang der gesamten Journey, um zu sehen, welche Mail den Ausschlag gibt.
  • Abmelderate – Eine erhöhte Unsubscribe‑Rate deutet auf zu viele Mails hin. Passe Frequenz oder Inhalte an.

Nutze A/B‑Tests für Betreffzeilen („Entdecke unsere Highlights“ vs. „Dein Lieblingsprodukt wartet“) und Content‑Blöcke (Testimonials vs. Anleitungsvideos). Auch die Anzahl der Produktempfehlungen oder der Einsatz von dynamischen Preisen können getestet werden. Analysiere die Ergebnisse, passe deinen Flow an und teste erneut – E‑Mail‑Marketing ist ein iterativer Prozess.

Quellen: blog.hubspot.com

Häufige Fehler & Troubleshooting

Viele Händler lassen das Potenzial des Abandoned Browse Flows ungenutzt. Vermeide diese Fehler:

  • Zu schnelle Kontaktaufnahme – Eine Mail fünf Minuten nach dem Besuch wirkt aufdringlich. Gib dem Besucher 1–2 Stunden Zeit.
  • Keine Filter – Achte darauf, dass nur Newsletter‑Abonnenten und noch keine Warenkorbabbrecher in den Flow gelangen. Andernfalls verschickst du irrelevante Mails.
  • Monotone Inhalte – „Du hast dir Produkt X angeschaut“ reicht nicht. Gestalte jede Mail wie eine inspirierende Kampagne mit USPs, Bildern und Empfehlungen.
  • Kein Split nach Kundenstatus – Alle Empfänger bekommen identische Inhalte. Dabei reagieren Erstkäufer anders als Stammkunden.
  • Fehlende Exit‑Strategie – Wenn der Kunde ein Produkt in den Warenkorb legt oder den Checkout startet, muss er aus dem Browse Flow in den passenden Flow wechseln.

Wenn dein Flow nicht funktioniert, prüfe die Trigger (wird „viewed product“ korrekt erfasst?), die Profile Filter (werden Warenkorbabbrecher ausgeschlossen?) und das Timing. Teste deine Mails in verschiedenen Browsern und auf mobilen Geräten. Nutze Previews, um sicherzustellen, dass der dynamische Block das richtige Produkt zeigt. Und denke daran: Ein klarer Call‑to‑Action („Jetzt entdecken“) wirkt besser als mehrere Links.

Quellen: shopify.com

Best Practices & Hacks von minth

Unsere Erfahrung aus über 70 E‑Commerce‑Projekten zeigt: Mit diesen Tipps holst du das Maximum aus dem Abandoned Browse Flow:

  • Kampagnen-Design verwenden – Lass die Browse‑Mails wie reguläre Newsletter aussehen. Keine Anrede „Wir haben gesehen, dass …“, sondern Highlights, USPs und Bilder.
  • Dynamische Produktblöcke – Nutze die Automatisierung deines Tools, um das betrachtete Produkt zu zeigen und passende Empfehlungen anzubieten.
  • Profile Filter setzen – Schließe Besucher aus, die in den letzten 30 Tagen bereits einen Browse Flow durchlaufen haben, um E‑Mail‑Müdigkeit zu vermeiden.
  • FAQs nutzen – Analyse deiner Supportanfragen liefert dir die häufigsten Einwände. Beantworte diese proaktiv in Mail 2.
  • Conditional Splits – Trenne aktive Käufer von inaktiven Kontakten. Aktive Käufer dürfen Feedback geben, inaktive erhalten einen sanften Anreiz.
  • Synergien beachten – Verknüpfe deinen Browse Flow mit dem Abandoned Cart Flow, dem Welcome Flow und dem Newsletter‑Timing. So entsteht eine lückenlose Customer Journey vom ersten Kontakt bis zum Kauf.

Quellen: shopify.com

Fazit

Der Abandoned Browse Flow ist ein unterschätztes Tool im E‑Mail‑Marketing. Er holt Interessenten ab, die zwar stöbern, aber noch keinen Kaufimpuls haben. Mit inspirierenden Mails, klaren USPs und dynamischen Inhalten verwandelst du Neugierde in Kauflust. Segmentierung und Conditional Splits sorgen dafür, dass jede Mail relevant bleibt. Regelmäßige Tests und das Zusammenspiel mit anderen Flows machen den Browse Flow zu einem wichtigen Baustein deiner Umsatzsteigerung.

Möchtest du wissen, wie du diesen Flow für deinen Shop einrichtest? Wir von minth unterstützen dich gerne. Buche ein kostenloses Audit und wir analysieren deine Customer Journey.

FAQ

Wie unterscheidet sich der Abandoned Browse vom Abandoned Cart Flow?
Der Abandoned Browse Flow wird ausgelöst, wenn ein Besucher ein Produkt ansieht, aber nichts weiter tut. Der Abandoned Cart Flow startet, wenn ein Produkt im Warenkorb liegt. Beide Flows brauchen unterschiedliche Trigger und Inhalte.

Wie viele Mails soll der Browse Flow enthalten?
Zwei bis vier Mails reichen: Inspiration (USPs), Einwandbehandlung/FAQ und optional ein Incentive oder Feedback-Mail. Passe die Anzahl an deine Zielgruppe an.

Wann soll die erste Mail versendet werden?
Ein bis zwei Stunden nach dem Besuch. Kürzere Intervalle wirken aufdringlich, längere Zeiträume lassen das Interesse abkühlen.

Muss ich Rabatte anbieten?
Nein. Ein Incentive sollte nur genutzt werden, wenn der Kontakt trotz inspirierender Mails nicht reagiert. Statt eines Rabatts kann auch kostenloser Versand motivieren.

Wie verhindere ich, dass Kunden mehrere Flows durchlaufen?
Definiere klare Trigger und Profile Filter. Ein Kunde, der aus dem Browse Flow in den Warenkorb wechselt, sollte automatisch in den Abandoned Cart Flow übergehen. Moderne E‑Mail‑Tools ermöglichen diese Automatisierungen.

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